Welchen Nutzen bringt die Nassreinigung für die Textilreinigung?

Eine Gegenüberstellung macht das deutlich. Die nachfolgende Gegenüberstellung betrifft den Reinigungsservice für Privatkunden, nicht jedoch den industriellen Bereich.

<b> Dienstleistung:</b> <b> Chemischreinigung</b> <b> Nassreinigung</b> <b> Wäscherei</b>
<b> Anzüge, Kostüme</b> ++ + - -
<b> Hosen, Röcke</b> ++ ++ - -
<b> Kleider, Blusen</b> + ++ - -
<b> Sport- und Schutzkleidung</b> + ++ (+)
<b> Pflegeleicht- und Freizeitkleidung</b> + ++ +
<b> Heimtextilien / Gardinen</b> + + +
<b> Oberhemden</b> + ++ ++
<b> Bett- und Kissenservice</b> - - ++ +
<b> Leib- Bett- und Tischwäsche</b> - - + ++

Bewertung:    ++ = gut; + = möglich; (+) = eingeschränkt möglich; - - = nicht möglich

Die Gegenüberstellung belegt die breite Einsatzmöglichkeit der Nassreinigung für alle Servicebereiche der Textilreinigung. So gesehen bildet die Nassreinigung eine Brücke zwischen Wäscherei und Chemischreinigung. Sie eröffnet Marktmöglichkeiten für Reinigungen im Sektor Privatwäsche und für Wäschereien im Sektor Oberbekleidung.

Angebotsausweitung

Ein wesentlicher Nutzen der Nassreinigung besteht in der Möglichkeit, das Angebot der Dienstleistungen auszuweiten. Für Reiniger ist das normalerweise schwieriger, als für Wäscher. Das liegt daran, dass Reiniger den Umgang mit Lösemitteln gewohnt sind und dass das Betreiben einer Nassreinigung für sie eine grundsätzliche Umstellung der Betriebstechnik bedeutet. Lagerung und Umgang mit Lösemitteln, das Betreiben einer Destillation und die Entsorgung von Destillationsrückständen ist gewohntes Alltagsgeschäft. Aber der Schritt von einer kleinen haushaltsähnlichen Waschmaschine zu einer professionellen Wasch-Schleuder-Maschine mit Bodenablauf zusammen mit der erforderlichen Abführung der Trockner - Abluft ist besonders für Ladenbetriebe oft ein großer Aufwand. Auch die korrekte Anwendung der vielen möglichen Wasch- und Trocknungsverfahren ist vielen Reinigern ungewohnt und erfordert spezielle Personalschulung und Training.

Wäscher dagegen sind das gewohnt. Für sie ist das einfach. Ungewohnt für Wäscher ist der Umgang mit Textilien aus Wolle und der Finishaufwand mehrlagig verarbeiteter Formteile, wie z.B. Sakkos und Wollmäntel. Es ist auch von Nachteil mancher Wäschereien, dass ihre Betriebsstätten nicht kundengünstig in den Einkaufslagen der Städte liegen.  

Allgemein ist es leichter, Nassreinigung in einem Wäschereibetrieb einzurichten, als in einer Chemischreinigung. Denn die Nassreinigungsprogramme sind problemlos in vorhandene moderne Wasch-Schleuder-Maschinen zu programmieren. Auch sind die vorhandenen Trommeltrockner oft schon mit Restfeuchtesensoren ausgestattet, so dass lediglich der Finishbereich auf die Anforderungen der Nassreinigung angepasst werden muss. Hosentopper, Formfinisher und Bügeltisch – mehr muss normalerweise nicht mehr beschafft werden, um in einer Wäscherei Nassreinigung durchführen zu können.


Es ist erstaunlich, wie leicht der Schritt zur Nassreinigung ist, wenn die Anforderung zur Angebotsausweitung langsam, Schritt für Schritt erfolgt. Zum Beispiel eine Mangelstube, die zunächst anbietet, die Wäsche nicht nur zu mangeln, sondern auch zu waschen. Die dann auch Hemdenservice anbietet und pflegeleichte Oberbekleidung wäscht und finisht. Der letzte Schritt zum Vollservice ist dann logisch.

Oder die Wäscherei im Altenheim, die ihr Angebot Schritt für Schritt zur Pflege der Bewohnerwäsche hin ausweitet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dann auch Oberbekleidung erfolgreich in Nassreinigungsverfahren behandelt wird.

Neue Leistungsstruktur

Mit dem Wandel der Lebensgewohnheiten haben sich auch die Bedürfnisse bei Dienstleistungen geändert. Nicht nur im Einzelhandel, auch im Textilservice. Das betrifft sowohl die Textilbeschaffung, als auch die Textilpflege. Berufliche Anforderungen, die das Tragen konventioneller Anzüge und Kostüme verlangen, bleiben zwar bestehen, werden aber immer seltener. Zwangsläufig steigt damit der Anteil an Kleidung, zu deren Pflege eine Chemischreinigung nicht unbedingt erforderlich ist.

Die Folgen davon spüren die Textilreiniger seit Jahren. Die Stückzahlen fallen. Weil aber die Grundkosten eines Reinigungsbetriebes nicht fallen, sondern eher steigen, muss die Reinigungsleistung teurer werden. Steigende Preise führen aber zu fallender Inanspruchnahme, weil ein großer Teil der pflegeleichten Textilien auch im Haushalt gepflegt werden kann. Textilreinigung ist preissensibel. Dem ist nur zu begegnen, indem die Wertschöpfung der Betriebe verbessert wird. Das geschieht am zuverlässigsten durch Erhöhung der Aufträge. Um das zu erzielen, muss das Leistungsangebot über die übliche Reinigung von Hosen, Jacken, Röcken und Mänteln hinausgehen.

Das größte Potential zur Nutzung von Textilpflege als Serviceleistung liegt bei berufstätigen Menschen und bei gut situierten Senioren. Die Bedürfnisse an Textilpflege in diesen Haushalten betreffen vorrangig Bekleidung aller Art – einschließlich Oberhemden, Blusen, Freizeitkleidung, aber auch Bett- und Tischwäsche. Also alles, was im Haushalt mühsam zu bearbeiten ist. Die Möglichkeit alle diese Textilien an einem Ort sofort zu bearbeiten, bietet die Nassreinigung. Ergänzt um eine Mangel für Flachwäsche und bei Bedarf einer Reinigungsmaschine kann ein solcher Betrieb den gesamten Servicebedarf dieser aktiven Nachfragegruppe abdecken. Natürlich gehört entsprechendes Marketing dazu, attraktive und angemessene Preise, bargeldlose Zahlungssysteme und bedarfsgerechte Öffnungszeiten.

Die Nassreinigung bietet die technische Voraussetzung, einen Textilservice zu bieten, der dem Nachfrageprofil berufstätiger Menschen und serviceorientierter Kundengruppen entspricht. Mit einem darauf abgestimmten Marketing kann sich die gewerbliche Textilpflege als moderner Dienstleister präsentieren. Denn Textilpflege im Haushalt wird von allen, die das tun müssen, als lästig und zeitraubend empfunden.

Diese Chance zu nutzen - ökologisch und zukunftsorientiert mit günstigeren Leistungsdaten als ein privater Haushalt es jemals könnte - das ist der Nutzen der Nassreinigung!

Kundenakzeptanz und Zukunftssicherheit

Ein weiterer Nutzen der Nassreinigung ist die hohe Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Bestätigt wird das in der Kundenwahrnehmung hinsichtlich der Sauberkeit, Farbfrische und dem angenehmen Geruch der gereinigten Textilien. Auch das Arbeitsklima im Reinigungsbetrieb profitiert davon, dass keine Lösemittel eingesetzt werden.

Nassreinigung erfolgt mit Wasser und biologisch abbaubaren Waschmitteln. Der spezifische Wasser- und Energiebedarf und der Waschmittelverbrauch sind  niedriger, als im Haushalt. Es besteht weder die Gefahr der Luft- noch der Bodenverunreinigung. Die Abwasserqualität der Nassreinigung entspricht Haushaltsabwässern. Und da bei der Nassreinigung weder destilliert noch Rückstände entsorgt werden müssen, werden auch erhebliche Kosten eingespart. Dadurch kann Nassreinigung für pflegeleichte Textilien auch preisgünstiger angeboten werden, als die Chemischreinigung.


Zusätzlicher Pluspunkt: die LANADOL Produktserie ist dermatologisch getestet!